Weitere Beratungsthemen

Das Themenspektrum unserer Beratungsstelle ist vielfältig. Neben Schwangerschaft und Schwangerschaftskonflikt gibt es eine Reihe weiterer Themen im Zusammenhang mit Familienplanung, Körperlichkeit und Sexualität, die Frauen und Männer im Laufe des Lebens betreffen können.

Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, sich zu informieren, Informationsmaterial zu erhalten oder ein persönliches Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen.

Je nach Bedarf können wir Ihnen ein einmaliges Gespräch oder auch eine Gesprächsreihe anbieten.

  • Pränataldiagnostik

    Sie sind schwanger und wollen das Beste für Ihr Kind. Im Rahmen der Vorsorge bietet Ihnen Ihre betreuende Ärztin/Ihr Arzt eine Reihe von Untersuchungen an, um die Entwicklung des Embryos zu verfolgen. Dabei können auch Fehlbildungen und erbliche Krankheiten festgestellt werden, die neue Entscheidungen erfordern.

    Wir bieten Ihnen an, über alle Fragen zu sprechen, die in diesem Zusammenhang auftauchen können: vor, während und nach der Pränataldiagnostik.

  • Verhütung

    Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, sich ganz ohne Zeitdruck über alle auf dem Markt verfügbaren Verhütungsmittel zu informieren. Über die Wirkungsweise sowie über die Risiken und Nebenwirkungen. Anhand von Demonstrationsobjekten können Sie sich ein Bild davon machen, wie die einzelnen Verhütungsmittel aussehen und sich anfühlen.

    Jede Frau muss sich durchschnittlich 35 Jahre lang mit dem Thema Verhütung auseinandersetzen. Für Männer ist der Zeitraum noch länger. Nicht in jeder Lebensphase ist das gleiche Verhütungsmittel passend. In der Beratung können Sie herausfinden, welches Verhütungsmittel zum aktuellen Zeitpunkt das Richtige für Sie ist.

  • Sterilisation

    Die Sterilisation ist die sicherste Form der Verhütung. Der Eingriff ist für Frauen und Männern unterschiedlich. Er führt bei beiden dauerhaft zu Unfruchtbarkeit. Eine Sterilisation ist eine endgültige Entscheidung und will deshalb gut überlegt sein. Nicht selten spielen auch Ängste und Befürchtungen in Bezug auf das Sexualleben eine große Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine Sterilisation.

    Wir beraten Frauen, Männer oder Paare zu diesem Thema. Sie erhalten alle notwendigen Informationen zu den jeweiligen Eingriffen. Im Gespräch können alle Befürchtungen besprochen werden.

  • Ungewollte Kinderlosigkeit

    Ein unerfüllter Kinderwunsch kann für die Frau oder das betroffene Paar sehr belastend sein. Wir bieten Ihnen an, alleine oder zu zweit über alle Aspekte dieser schwierigen Situation zu sprechen.

    Wir informieren Sie

    • zu Fragen der Fruchtbarkeit,
    • zu Ursachen, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten.

    Wir unterstützen und begleiten Sie

    • bei der Entscheidungsfindung für oder gegen eine Kinderwunschbehandlung,
    • bei der Verarbeitung der Gefühle und Erfahrungen,
    • wenn Sie sich von Ihrem Kinderwunsch verabschieden möchten oder müssen.
  • Traumatische Geburtserlebnisse

    Jede Geburt ist etwas ganz Besonderes. Viele Wünsche und Erwartungen werden im Vorfeld mit ihr verbunden.

    Dennoch läuft nicht jede Geburt wie erhofft. Manche Frauen oder Paare erleben die Geburt als ein belastendes Ereignis. Tage, Wochen oder auch noch Jahre später denken sie darüber nach, warum es so gekommen ist. Dabei kann es um einen Notkaiserschnitt gehen, um die Folgen eines geplanten Kaiserschnittes oder um jedes Geburtsereignis, mit dem Sie nicht gerechnet haben.

    Ein negatives Geburtserlebnis kann viele Gefühle auslösen: Trauer, das Gefühl versagt oder etwas falsch gemacht zu haben, ausgeliefert gewesen zu sein, Angst vor einer neuen Schwangerschaft und Geburt. Auch die Partnerschaft kann davon beeinträchtigt werden.

    Über das Erlebte zu sprechen kann eine Möglichkeit sein, mit dem traumatisch empfundenen Geburtserlebnis Frieden zu schließen. Manchmal ist auch erst dann eine erneute Schwangerschaft möglich.

  • Verlust des Kindes durch Fehl- oder Totgeburt

    Ihr Kind zu verlieren, gehört für Eltern zu den traurigsten Ereignissen, die Ihnen passieren können. Sie haben sich auf ein langes Leben mit dem Kind gefreut und müssen sich nun von all ihren Wünschen, Vorstellungen und Hoffnungen verabschieden.

    Jeder Mensch erlebt und verarbeitet seine Trauer unterschiedlich. Bei manchen kreisen die Gedanken permanent um den Verlust und nichts Anderes hat Platz. Andere versuchen mit dem Verlust fertig zu werden, indem sie einfach weitermachen wie gewohnt. Wir bieten Ihnen an, Sie auf diesem schwierigen Weg zu begleiten, in Ihrem Tempo und mit Ihren Möglichkeiten.

    Ausführliche Informationen zum Thema Fehl- und Todgeburt finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:

  • Nach einem Schwangerschaftsabbruch

    Die Gefühle nach einem Schwangerschaftsabbruch sind nicht vorhersehbar. Unabhängig davon, aus welchen Gründen Sie sich für einen Abbruch entschieden haben, kann es sein,

    • dass plötzlich Zweifel aufkommen über die Richtigkeit der Entscheidung,
    • dass Sie immer wieder darüber nachdenken,
    • dass Sie sehr traurig sind.

    Auch nach einem Schwangerschaftsabbruch sind wir für Sie da und unterstützen Sie bei der Verarbeitung.

  • Nothilfefond für Familienplanung

    Es gibt die Möglichkeit, einen Zuschuss bis zu 75% für langfristige Verhütungsmittel wie Spirale, Hormonimplantat oder Sterilisation zu erhalten. Die Stadt Leverkusen stellt hierfür Mittel zur Verfügung.

    Sie können einen Zuschuss erhalten

    • wenn Sie älter als 20 Jahre sind (bis dahin übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Verhütungsmittel) und in Leverkusen wohnen UND

    • wenn Sie Leistungen vom Jobcenter oder vom Sozialamt bekommen oder ein vergleichbar Einkommen haben UND

    • wenn Sie in einer besonderen Notlage sind (z.B. mehrere Kinder / Schwangerschaften, Verschuldung, Überforderung, gesundheitliche Probleme, kein eigener Zugang zu Geld, häusliche Gewalt, Schwangerschaftsabbrüche, Fehlgeburten…)

    Ob das für Sie zutrifft und das weitere Vorgehen können Sie in einem persönlichen Beratungsgespräch klären. Vereinbaren sie bitte dafür einen Termin.

Die Pille danach

Manchmal passiert es trotz aller guten Vorsätze: Pille vergessen, Kondom gerissen, Erbrechen oder Durchfall, im Überschwang der Gefühle gar keine Verhütung…
Nach einer Verhütungspanne ist die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft groß. Mit der PILLE DANACH gibt es die Möglichkeit, eine Schwangerschaft mit großer Wahrscheinlichkeit zu verhindern. Dabei gilt: je schneller Sie handeln, desto höher ist die Chance, dass es zu keiner Schwangerschaft kommt.

Wir beraten und informieren Sie, wenn mit der Verhütung etwas schief gelaufen ist. Auch wenn Sie sich für den möglichen Notfall absichern möchten. Die PILLE DANACH ist nicht mehr verschreibungspflichtig. Bei Bedarf kann sie direkt in jeder Apotheke erworben werden. Bei Fragen zur PILLE DANACH nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.

  • Wirkung

    Es gibt zwei verschiedene Medikamente:

    Die „Pille danach“ mit dem Wirkstoff Levonorgestrel, einem Hormon, das in geringerer Dosierung in verschiedenen Verhütungspillen vorkommt. Eine weitere Pille ist seit 2009 im Handel. Sie basiert auf dem Wirkstoff Ulipristal.

    Beide Pillen bewirken eine Verzögerung oder Unterdrückung des Eisprungs. So kann es zu keiner Befruchtung kommen. Weitere Wirkmechanismen wie ein verminderter Transport von Spermien und Eizelle sind möglich, aber nicht wissenschaftlich erwiesen. Die „Pille danach“ kann nicht zu einem Schwangerschaftsabbruch führen. Hat eine Befruchtung bereits stattgefunden und hat sich das befruchtete Ei in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet, wirkt die PILLE DANACH nicht mehr.

  • Anwendung

    Die „Pille danach“ sollte so schnell wie möglich besorgt und eingenommen werden. Je nach Präparat handelt es sich um ein oder zwei Tabletten. Es empfiehlt sich vorher eine Kleinigkeit zu essen, da bei nüchternem Magen die Gefahr erhöht ist, die Tablette zu erbrechen. Geschieht dies innerhalb der ersten drei Stunden, muss die „Pille danach“ erneut besorgt und eingenommen werden.

    Die Pille mit dem Wirkstoff Levonorgestrel (z.B. PiDaNa®) können Sie bis maximal 72 Stunden (3Tage) nach dem Geschlechtsverkehr einnehmen. Die Pille mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat (ellaOne®) kann bis zu 120 Stunden (5 Tage) nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden.

  • Sicherheit

    Je früher Sie die PILLE DANACH einnehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie wirkt.

    Wenn sie innerhalb der ersten 24 Stunden eingenommen wird, können neun von zehn Schwangerschaften verhindert werden. Zwischen 24 und 48 Stunden später eingenommen wirkt die „Pille danach“ noch zu 85%. Innerhalb der Zeitspanne von 48 bis 72 Stunden sinkt die Wirksamkeit auf 58%. Bei Frauen mit Übergewicht (BMI über 30) ist mit einer erhöhten Versagerrate zu rechnen. Ganz nah am Eisprung kann nach wissenschaftlicher Erkenntnis nur das Präparat mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat einen Eisprung noch verhindern.

    Diese Angaben sind natürlich nur statistische Werte. Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden ist innerhalb eines Zyklus sehr unterschiedlich. Von daher ist es sinnvoll, in der Beratung die individuelle Situation zu betrachten.

  • Nebenwirkungen

    Nebenwirkungen sind möglich, aber in der Regel nicht schwerwiegend. Manchmal kommt es zu Übelkeit, seltener bis zum Erbrechen. Auch Kopfschmerzen, Brustspannen, Zwischen- und Schmierblutungen sind mögliche Nebenwirkungen.

  • Kosten und wo ist sie erhältlich?

    Die Pille danach MUSS nicht mehr ärztlich verschrieben werden, um sie zu erhalten. Sie können sie ohne Rezept in der Apotheke kaufen. Das gilt für alle Altersstufen.

    Die Pille danach mit dem Wirkstoff Levonorgestrel kostet 16 bis 18,50 Euro (z.B. PiDaNa®, oder Unofem®). Sie ist 72 Stunden anwendbar.

    Die Pille danach mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat kostet ca. 35 Euro (z.B. ellaOne®). Sie ist 120 Stunden anwendbar.

    Wenn Sie unter 18 Jahre sind, erhalten sie die Pille danach kostenlos. In diesem Fall benötigen Sie abweichend zur allgemeinen Regel allerdings doch ein Rezept. Wenn Sie zwischen 18 und 20 Jahre alt sind, gilt für Sie auf Wunsch auch die Kostenbefreiung.  Sie müssen eine Rezeptgebühr von 5€ bezahlen.

    Wenn Sie 20 Jahre oder älter sind, müssen Sie die Kosten selber tragen.